Ab dem 13. Juni steht der Anti-Drogen-Zug in Ankum
Mit dem „Revolution Train“ aus Tschechien macht der spektakuläre Anti-Drogen-Zug erstmals Station in Niedersachsen.
Bereits vor zwei Jahren war der Aufenthalt des „Revolution Train“ zur präventiven Antidrogenarbeit im Nordkreis geplant. Corona-bedingt wurde nichts daraus. Jetzt im Juni ist es endlich soweit.
Zehn Tage lang haben Schülerinnen und Schüler aus den Samtgemeinden Bersenbrück und Fürstenau sowie der Stadt Bramsche dann die Möglichkeit, mit allen Sinnen das Innenleben des Zuges kennen zu lernen. Nachmittags und am Wochenende können auch andere Interessierte die mobile Drogenpräventions-Einrichtung besichtigen.
Genau darum geht es nämlich im „Revolution Train“: Die Gefahren durch Drogenkonsum und deren Auswirkungen werden in dem 165-Meter-langen Zug mit vier Kinosälen drastisch verdeutlicht. In den einzelnen Zug-Abteilen erleben die Besucher auf interaktive Weise, wie sich der Strudel der Drogenabhängigkeit immer mehr dem finalen Abgrund nähert. Neben eindrücklichen Filmsequenzen sind szenisch unter anderem ein Drogennest, ein Gefängnis oder ein Autounfall unter Drogeneinfluss dargestellt. Die Erfahrungen mit allen Sinnen machen das Erlebte dabei besonders eindrucksvoll.
In Gruppen werden die Schülerinnen und Schüler aus Oberschulen, Gymnasien und IGS durch den Zug geführt, begleitet werden sie dabei von Multiplikatoren – Sozialarbeitern und Sozialpädagogen der Jugendpflegen aus den beteiligten Kommunen. Die wurden für ihren Einsatz zuvor in Prag und damit der Heimat des „Revolution Train“ geschult und sind auch nach dem Zugbesuch Ansprechpartner für die Jugendlichen.
Nach der intensiven Vorbereitung in Prag sind die Multiplikatoren vom Konzept des Revolution Train deutlich überzeugt, dessen unterschiedliche Szenarien auf echten Suchtgeschichten Betroffener basieren. Drastisch und beeindruckend wird die Führung durch den Anti-Drogen-Zug schon sein, aber niemand soll hinterher mit einem unverarbeiteten Schockerlebnis allein gelassen werden.
Für die Schülerinnen und Schüler gibt es zudem anonymisierte Fragebogen, die später von den Multiplikatoren ausgewertet werden. Darin werden auch persönliche Erfahrungen erfragt, etwa nach ersten Kontakten mit Alkohol, Nikotin und anderen Drogen, die auf dem Schulhof, an der Skaterbahn oder in der Diskothek angeboten werden. Wer entscheidet sich an welcher Stelle für Ausprobieren oder Ablehnen und stellt so vielleicht richtungsweisende Weichen für sein oder ihr Leben? Diese und andere Fragen sollen durch den Besuch des Revolution Train und die nachträgliche Reflektion damit in den Fokus der Schüler- und Besuchergruppen gerückt werden.
Finanziert wird das gewaltige 90.000-Euro-Projekt durch die teilnehmenden Samtgemeinden Bersenbrück und Fürstenau sowie die Stadt Bramsche. Zudem beteiligen sich besonders die Sparkassenstiftung sowie die AOK und private Sponsoren an der Finanzierung.
Vom 13. bis 20. Juni steht der „Revolution Train“ im Bahnhof Ankum, anschließend dann in Bramsche. Während die Schülergruppen an den Wochentagen zwischen 8 und 15.30 Uhr den Anti-Drogen-Zug besuchen, können andere Interessierte dies an den Nachmittagen von 15.30 bis 18.00 Uhr sowie an dem Wochenende (18., 19. Juni) zwischen 10 und 16 Uhr. Erwachsene zahlen fünf Euro pro Besuch, Jugendliche und Kinder zahlen keinen Eintritt. Für jüngere Kinder (unter 12 Jahre) ist der Besuch des „Revolution Train“ übrigens nicht geeignet.
Die Gruppen werden im versetzten Zeittakt von zwanzig Minuten in den Zug geführt, der Aufenthalt in den verschiedenen Abteilungen des Anti-Drogen-Zuges dauert insgesamt rund anderthalb Stunden.
Die Anmeldungen erfolgen über und die Tourist-Informationen in Ankum 05462-747417 und Bersenbrück 05439-962 470/472.
Wenn alle Zeiten komplett genutzt werden, können 2500 Schülerinnen und Schüler sowie 1500 Erwachsene den „Revolution Train“ besichtigen – eine starke Gruppe im Sinne von Drogenprävention.
Text: Samtgemende Bersenbrück
Fotos: Revolution Train – Tschechische Republik