Reparaturen, Erdbeerkuchen und viele Gespräche
Groß war der Zulauf bei der ersten Tüftler-Werkstatt in den Räumen der Ankumer Grundschule. Gleich bei der Anmeldung entstand eine Warteschlange mit ganz unterschiedlichen Reparaturwünschen.
Ein elektrischer Fensterreiniger, ein Kaffeeautomat-Einsatz, eine Bohrmaschine, ein Toaster, eine Lichterkette und anderes mehr brachten Reparaturwillige mit. Gleich zu Beginn wurden Namen und Gegenstand auf einen Laufzettel notiert, damit ging es dann weiter zu den verschiedenen Experten.
Der elektrische Fenstersauger von Agnes Schmidt landete gleich als erstes bei Alfons Geers, der direkt Fritz Eilermann und Sergej Rolliger für eine gründliche Expertise dazu holte. Schnell war der Fehler gefunden und mit einem ausgetauschten Ersatzteil ruckzuck behoben.
Susanne Bergmann brachte den Einsatz eines Kaffeeautomaten mit, hier zeigte sich Peter Schulte als Fachmann, der ebenso kompetent erklären wie reparieren konnte. Denn auch darum geht es in der Tüftler-Werkstatt, den Besucherinnen und Besuchern Ursache und Reparatur des Defektes zu erklären. Im besten Fall kann so Expertenwissen für die nächste Reparatur zuhause vermittelt werden.
Auch Klaus Fischer widmete sich der Reparatur einer Kaffeemaschine, Mona Malmedy hatte sie gebracht. Töchterchen Isabella verfolgte die Aktion mit großen Augen. Wer weiß, welche späteren beruflichen Wurzeln hier schon gelegt wurden.
Clemens Seelmeyer, Initiator und über die Gertrud-und-Clemens-Seelmeyer-Stiftung finanzieller Förderer der Tüftler-Werkstatt war begeistert von der großen Resonanz. Neben weiteren Unterstützern wie der Gemeinde Ankum und der Samtgemeinde ist es vor allem das ehrenamtliche Engagement der vielen Hobby-Experten, die dieses monatliche Angebot in Ankum ermöglichten, machte er deutlich. „Clemens hat viele gute Ideen und er setzt sie um“, lobe Ankums Bürgermeister Klaus Menke, der ebenso wie Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke die Tüftler-Werkstatt zudem als wichtigen Ort der Begegnung würdigte.
Auch das war deutlich zu merken. Das Tüftler-Team hatte Kaffee und selbst gebackenen Kuchen bereitgestellt und die meisten blieben nach den erfolgreichen Reparaturen noch ein Weilchen, um ganz gemütlich das eine oder andere Schwätzchen zu halten.
Direkt nebenan ratterte die Nähmaschine von Christa Graupe, die in einem weiteren Raum mit flinken Fingern und sicherem Auge eine Hosennaht nähte. Näharbeiten gehören ebenso in das umfangreiche Repertoire wie das Angebot des Messer-und Scherenschleifers Michael Kessens. Etliche Klingen hat er am ersten Tag der Tüftler-Werkstatt geschärft und ließ sich dabei gerne über die Schulter schauen.
Die Werkräume der jetzigen Grundschule sind noch aus der Vorgängerzeit der ehemaligen Haupt- und Realschule eingerichtet und bieten daher eine gute Basisausrüstung. Die wird von dem Experten-Team je nach Bedarf ergänzt, hier treffen Erfahrungen aus unterschiedlichen Berufen aufeinander. So waren auch Dieter Krömer und Ludwig Struckmann in ihrem Element und mit dem Bau von Insektenhotels und Vogelnistkästen im positiven Sinne auf dem Holzweg.
Demnächst soll übrigens auch die Reparatur von Holzspielzeug in der Tüftler-Werkstatt angeboten werden.
Außerdem sind auch Reparaturen an Fahrrädern möglich, allerdings nicht an E-Bikes. Grundsätzlich sind alle Tüftel-Arbeiten kostenfrei, Ersatzteile müssen natürlich bezahlt werden. Und für Spenden steht immer eine Extra-Box bereit.
In die Tüftler-Werkstatt kann man übrigens auch kommen, wenn man nichts zu reparieren hat und einfach nur Zeit mit netten Menschen verbringen möchte und nebenbei vielleicht noch Appetit auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee hat, betont Seelmeyer.
Ein weiterer Aspekt ist sicherlich der Gedanke der Nachhaltigkeit. Mit dem Reparieren von Gegenständen kann Müll vermieden und somit können Ressourcen geschont werden.
Die Tüftler-Werkstatt in der Ankumer Grundschule findet immer am ersten Freitag im Monat statt, die nächste also am 4. August.
Interessierte können sich telefonisch bei Clemens Seelmeyer melden: 0171 9918 399 oder per Mail an tueftler-werkstatt-ankum@gmx.de .
Text und Fotos: Samtgemeinde Bersenbrück, Liesel Hoevermann
und dann