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28. September 2023   |   SGBSBStadt Bersenbrück

Altes Stadthaus in Bersenbrück wird saniert

Das alte Stadthaus in der Hasestraße in Bersenbrück hat in den knapp 100 Jahren seit seiner Erbauung 1930 ganz unterschiedliche Menschen und Berufszweige beherbergt. Jetzt wird es gründlich saniert und fit gemacht für die kommenden Jahrzehnte.

Immer wieder ist in den zurückliegenden Jahren das eine oder andere repariert oder ausgebessert worden, es gab einen frischen Anstrich, einige Fenster wurden erneuert. Seit August findet jetzt eine gründliche Sanierung statt, in deren Rahmen das Dach komplett erneuert wird, ebenso die Heizungsanlage und ein Großteil der Fenster.

„Das Haus steht zwar nicht unter Denkmalschutz, ist aber ortsbildprägend und soll auch weiterhin ein bauliches Schmuckstück in Bersenbrück bleiben“, bringt es Bersenbrücks Bürgermeister Christian Klütsch als Bauherr auf den Punkt. Eine Zeitlang hatte der Bürgermeister selber sein Dienstbüro in dem Gebäude und knüpfte damit an die längst vergangenen Jahre an, als das Haus in der Hasestraße noch das Rathaus der Stadt war und das heutige Samtgemeinde-Rathaus in der Lindenstraße die Verwaltung des damaligen Kreises Bersenbrück beherbergte.

Besprechung vor Ort: Zimmerer Felix Meyer, Bauingenieur Maik Wendt, Phil Wesselkämper (Stadtverwaltung) und Bürgermeister Christian Klütsch. (von links)

Gemeinsam mit Phil Wesselkämper von der Stadtverwaltung inspizierte Klütsch die Baustelle, mit dabei Maik Wendt, Bauingenieur der Samtgemeinde Bersenbrück, der federführend die Sanierungsmaßnahme leitet.

Die Entrümpelung des Dachgeschosses war eine der zentralen Aufgaben, hier war auf rund 185 Quadratmeter Fläche von den vorigen Bewohnern in mehreren Jahrzehnten offensichtlich alles gelagert worden, was zwar gerade nicht, aber sicher mal irgendwann wieder gebraucht werden könnte.

Demnächst soll das Dachgeschoss weiterhin als Lagerfläche für die Stadt genutzt werden. Allerdings ist hier auch Platz für potentiellen Wohnraum, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung, in diesem Fall wäre allerdings ein zusätzlicher Fluchtweg erforderlich.

Im Rahmen der Dachsanierung nach modernen statischen Vorgaben wurden auch die beiden Schornsteine komplett zurückgebaut, sie werden nicht mehr benötigt. Während das Gebäude früher mal mit Gas und auch mit Öl geheizt wurde, geschieht dies seit einigen Jahren bereits mit Fernwärme über eine nah gelegene Biogasanlage. Damit wird auch künftig geheizt. Eine neue Dämmschicht auf dem Dachboden wird für zusätzliche Wärmeeffizienz sorgen.

Das Dach selber wird komplett erneuert. Nach der Abnahme der alten Ziegel bot die Abdeckung des kompletten Dachstuhls in einem Schwung per Kran einen besonderen Anblick. Eine Sanierung des alten Dachgebälks war wirtschaftlich nicht sinnvoll, dafür war die Substanz zu marode.

Die Errichtung der neuen Dachbalken erfolgte gleich danach, anschließend die Abdeckung mit Folien. Schließlich werden die neuen Dachziegel aufgebracht – insgesamt wird eine Fläche von knapp 300 Quadratmetern eingedeckt.

Das Aufsetzen des neuen Dachgebälks dauerte nur zwei Tage, dann folgt eine Abdeckung mit Folien und die Eindeckung mit Dachziegeln.

Auf der Westseite des Gebäudes werden alle Fenster ausgetauscht, ergänzend zu den bereits vor einigen Jahren ausgetauschten Fenstern an den übrigen Gebäudeseiten. Alle Fenster werden neu gestrichen und versiegelt, die Fassade wird instand gesetzt.

Ebenso wird die Verteilertechnik für die Fernwärmeleitungen auf neuesten Stand gebracht und erweitert. Neben dem Altbau des Stadthauses wird auch der 1989 entstandene Anbau künftig per Fernwärme beheizt.

Die Psychologische Beratungsstelle hat ihre Räumlichkeiten in Alt- und Neubau, außerdem ist eine Wohnung im Altbau vermietet. Da die Sanierungsmaßnahmen im Bestand erfolgt sind, also während der Bauphase auch die Arbeit in der Beratungsstelle weiterging, waren enge Absprachen erforderlich, erklärt Phil Wesselkämper. Ebenso werden auch die übrigen Mieter und die umliegenden Anlieger wie etwa die benachbarte Kindertagesstätte stets auf dem Laufenden gehalten, das erhöht erkennbar die Akzeptanz für den unvermeidlichen Baulärm, erläutert Maik Wendt.

Die Gesamtkosten für die Sanierung betragen rund 250.000 Euro, allein das Dach kostet 150.000 Euro. Dafür steht eine Förderung von rund 24.000 Euro durch die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Aussicht.

Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, sollen die Sanierungsmaßnahmen bis zum Winteranfang abgeschlossen sein.

Text und Fotos: Samtgemeinde Bersenbrück