Thema: Digitale Gewalt als Form häuslicher Gewalt
„Wir unterstreichen – Nein zu häuslicher Gewalt“ lautete das Motto der Straßenaktion beim diesjährigen Antigewalttag in der Samtgemeinde Bersenbrück, der rund um den Wochenmarkt in Bersenbrück stattfand.
Die Mitglieder des Arbeitskreises „Häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt“ verteilten Infokarten und Kugelschreiber an Menschen auf der Straße und kamen schnell mit ihnen in Gespräche. Daran beteiligt waren unter anderem Vertreterinnen der Polizei, des SkF Frauenhauses, der Beratungsstellen profamilia und donum vitae e.V., des Präventionsrates sowie andere Aktive. Das Engagement am Antigewalttag war ebenso stark wie das Interesse der Passanten an dem aktuellen Dauerthema.
Immerhin ist es bereits der 42. Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, an dem mit diversen Aktionen auf die immer noch stattfindenden Vorkommnisse häuslicher Gewalt und deren Auswirkungen aufmerksam gemacht wird.
So ist auch das gemeinsame Hissen der Fahne „Wir sagen NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ vor dem Rathaus der Samtgemeinde Bersenbrück ein öffentlicher Appell an die Gesellschaft, sich nicht wegzudrehen, sondern im Gegenteil solidarisch mit Frauen in der Nachbarschaft, im Freundes- oder Familienkreis zu sein, die unter häuslicher Gewalt leiden.
Beim anschließenden Frühstück im Bürgertreff referierte Maike Ahlrichs, Präventionsbeauftragte der Polizeiinspektion Osnabrück zum Thema „Digitale Gewalt als Form von häuslicher Gewalt“. Cyberstalking, Kontrolle und Bedrohung über Handys und soziale Plattformen werden heute von Tätern ausgeübt, um Frauen einzuschüchtern. Durch digitale Gewalt sind Täter im Leben der betroffenen Frauen quasi ständig präsent, auch wenn sie körperlich nicht anwesend sind. Hinzu kommt, dass solche Notlagen vom Umfeld kaum wahrgenommen werden.
Umso wichtiger ist die gesellschaftliche Aufmerksamkeit gegenüber häuslicher Gewalt und die Unterstützung Betroffener.
Nicht nur am Antigewalttag, sondern rund ums Jahr gibt es für Frauen das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ – anonym, kostenlos und mehrsprachig, 08000 116 016 oder www.hilfetelefon.de . Auch für Männer gibt es ein solches Angebot, das Hilfetelefon „bei Gewalt an Männern“ – 08001239900 oder www.maennerhilfetelefon.de .
Text und Fotos: Samtgemeinde Bersenbrück