Initiative bündelt Engagement vieler Akteurinnen
Mit der Neuausrichtung des Ankumer Marienhospitals der Niels-Stensen-Kliniken als Regionales Gesundheitszentrum (RGZ) ändert sich vieles im bisher gewohnten Krankenhausablauf. Die Verlegung der Gynäkologie und Geburtenabteilung an das Christliche Krankenhaus Quakenbrück (CKQ) gehört dazu. Aus dieser Situation heraus hat sich Anfang des Jahres das Netzwerk „Rund um die Geburt im Nordkreis“ gegründet.
Was steckt dahinter?
„Dass die Geburten demnächst nicht mehr in Ankum stattfinden werden, hat uns alle sehr betroffen gemacht. Wieder einmal ein Thema, welches die Situation von Frauen besonders betrifft“, bringt Regina Bien, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Bersenbrück die Empörung vieler Menschen in der Samtgemeinde und darüber hinaus auf den Punkt. Sie ist auch Initiatorin des neuen Netzwerkes.
Während das Regionale Gesundheitszentrum bereits am 1. April gestartet ist, gibt es für die Geburtenstation im Marienhospital noch eine dreimonatige Übergangsfrist. Dieses Zeitfenster ist erforderlich, um die neue Geburtenstation in Quakenbrück einzurichten. Jede Frau soll bis dahin weiterhin die Möglichkeit haben, gut betreut in Ankum zu entbinden, die fachliche Versorgung durch Hebammen, Ärzte und medizinisches Fachpersonal inklusive.
In den vergangenen Wochen seit Bekanntwerden der Neuausrichtung des Ankumer Krankenhauses haben sich engagierte Frauen unterschiedlicher Initiativen schon mehrfach getroffen, um die aktuelle Situation zu diskutieren und zu überlegen, wie Frauen rund um die Geburt auch weiterhin gut versorgt werden können.
Oder sogar noch besser als bisher, indem sie Angebote, Ansprechpartner und Betreuung ortsnah quasi aus einer Hand nutzen können.
„Wir müssen an die Zukunft denken und dabei im Blick haben, dass Gesundheit rund um die Geburt nicht nur die reine Geburt, sondern auch die Zeit davor und danach umfasst. Es ist wichtig, dass Eltern sich während dieser gesamten Zeit gut versorgt fühlen und eine Anlaufstelle vor Ort haben, für die Zeit der Familienplanung bis in die frühe Elternschaft hinein“, erläutert Regina Bien. Dies entspricht auch den Forderungen des Nationalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“.
Der niedersächsische Hebammenverband, der örtliche Landfrauenverein, die Elterninitiative Mother Hood, Politikerinnen und Politiker, lokale Hebammen, Beratungsstellen wie SkF, Donum Vitae und INVIA sowie weitere Gleichstellungsbeauftragte aus dem Nordkreis engagieren sich jetzt gemeinsam und wollen einen neuen Weg für dieses ebenso notwendige wie innovative Ziel finden.
Das Regionale Gesundheitszentrum in Ankum – übrigens das erste in Niedersachsen – bietet sich als zentraler Standort für ein Rund-um-die-Geburt-Zentrum an. Und das RGZ könnte durch diese zukunftsorientierte Initiative einen ebenso neuartigen wie wichtigen Schwerpunkt als Standortvorteil gewinnen inklusive einer möglichen Kooperation mit der dann bereits etablierten Geburtenstation des CKQ.
„Die Teilnehmenden des Netzwerks überlegen schon jetzt sehr engagiert die Möglichkeiten eines solchen umfassenden Angebotes. Auch die ersten Gespräche mit Vertretern der Niels-Stensen-Kliniken dazu verliefen sehr positiv“, sagt Bien.
Nun plant der Niels-Stensen-Verbund in Kooperation mit dem Netzwerk einen Antrag beim Innovationsfond des Bundesgesundheitsministeriums zu stellen, um eine Anlauf- und Beratungsstelle für Eltern im RGZ zu schaffen, die den Betreuungsbogen von vor bis nach der Geburt umspannt.
Das Netzwerk wird sich in der nächsten Zeit damit beschäftigen, den Projektantrag zu unterstützen und Ideen zu erarbeiten, wie solch eine Anlaufstelle mit Leben gefüllt werden kann und wie die Zusammenarbeit mit der neuen Geburtsstation in Quakenbrück aussehen könnte.
Interessierte, die sich dem Netzwerk „Rund um die Geburt im Nordkreis“ anschließen möchten, können mit Regina Bien Kontakt aufnehmen.
Telefon 05439 962 154, E-Mail Bien@bersenbrueck.de
Text und Foto: Samtgemeinde Bersenbrück