Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – kurz NLWKN – plant für Oktober seine 5. Radon Messkampagne in Niedersachsen. Privathaushalte in Stadt und Landkreis Osnabrück können dann mögliche Radonkonzentrationen in Innenräumen durch Messungen erfassen.
Diese Kampagne richtet sich gezielt an die Stadt Osnabrück und die Gemeinden des Landkreises Osnabrück, da diese Region im niedersächsischen Vergleich ein eher mittleres Radonvorkommen aufweist und hier bisher nur wenige Messungen vorliegen.
Aufruf, Anmeldungen und Versand der Messgeräte sind in den Monaten Oktober bis Dezember 2025 geplant. Die Kriterien für eine Anmeldung werden in Verbindung mit dem Online-Bewerbungsformular bekannt gegeben. Nach erfolgreicher Bewerbung erhalten Teilnehmende kostenlose sogenannte Exposimeter zur Messung in den eigenen vier Wänden.
Der Link für die Anmeldungen wird vom 1. Oktober bis 15. November auf der NLWKN Website www.nlwkn.de/radon freigeschaltet.
Die Ergebnisse dieser Messungen werden durch den NLWKN anonymisiert ausgewertet und unterstützen eine differenzierte Einschätzung der Radonsituation in Niedersachsen.
Hintergrundwissen
Radon ist ein radioaktives Edelgas, das natürlich im Boden entweicht und sich unter Umständen in Innenräumen ausbreiten kann. Radon entsteht überall durch den radioaktiven Zerfall von Uran im Erdboden und ist für den größten Teil der natürlichen Strahlenbelastung der Bevölkerung verantwortlich. Je nach Beschaffenheit des Erdbodens kann die örtliche Radonkonzentration stark schwanken.
Bei langfristiger Einatmung in erhöhter Konzentration steigt das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Daher sieht das Strahlenschutzgesetz einen Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze vor (§§ 124,126 StrlSchG).
Wie gelangt Radon in das Innere von Gebäuden?
Die Radonkonzentration im Inneren eines Gebäudes wird durch multiple Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die örtliche Radonkonzentration im Erdboden sowie Gebäudebauweise und-zustand und dessen Nutzung und Belüftung.
Durch Undichtigkeiten der erdberührenden Gebäudeteile wie Risse, Kabel- und Rohdurchführungen oder Naturboden dringt das Gas in das untere Geschoss eines Gebäudes ein und kann sich von dort aus verteilen. Dieser Vorgang wird begünstigt durch nach oben steigende warme Heizungsluft oder Lüftungen, die einen Unterdruck im Gebäude erzeugen. In der Regel nimmt die Radonkonzentration von Stockwerk zu Stockwerk nach oben hin ab.
Was sind die gesundheitlichen Auswirkungen?
Die gesundheitlichen Risiken stehen im Zusammenhang mit der radioaktiven Strahlung des Radons und dessen Zerfallsprodukten. Die größere Gefahr geht dabei nicht von dem gasförmigen Radon aus, das nach dem Einatmen überwiegend wieder ausgeatmet wird, sondern von dessen in der Luft verbleibenden Zerfallsprodukten.
Diese Partikel lagern sich in der Lunge bis zum vollständigen Zerfall ab. Durch die strahlenbedingte Schädigung des Lungengewebes steigt das Risiko einer Lungenkrebserkrankung. Dies gilt insbesondere für Raucher, deren Ausgangsrisiko bereits um ein Vielfaches erhöht ist. Das Gesundheitsrisiko steigt statistisch gesehen mit der Radionkonzentration und der Dauer über welche man höhere Konzentrationen des Gases einatmet.
Weitere Infos unter www.nlwkn.de/radon .
Infos und Grafik: NLWKN