Partnergemeinschaft wird wieder aktiver gelebt
Nach zweijähriger Corona-Pause ist in diesem Sommer wieder ein direkter Austausch zwischen der Samtgemeinde Bersenbrück und der serbischen Partnerstadt Ruma möglich. Eine Gruppe von 25 jungen Serbinnen und Serben verbringt derzeit neun Tage in der Samtgemeinde, ein Besuch im Rathaus stand natürlich auch auf dem Programm.
Blaue T-Shirts tragen die Jugendlichen aus Ruma, ebenso ihre Betreuerinnen und das deutsche Organisationsteam. Auf der Vorderseite ist ein Hand-in-Hand-Herz in den beiden Landesfarben abgebildet, auf der Rückseite steht ein Zitat des römischen Politikers und Schriftstellers Marcus Tullius Cicero: „Ohne Freundschaft ist das Leben nichts“. Ein Motto, das nicht nur während dieses Austausches mit Leben gefüllt wird.
Seit 2015 gibt es die Partnerschaft zwischen der Samtgemeinde und Ruma, ab 2016 folgten regelmäßig jährliche Besuche in der jeweils anderen Partnerstadt. Vor allem junge Menschen nutzen dabei die Chance, die andere Kultur in gut organisierten Austauschprogrammen kennen zu lernen. Interessierte Gasteltern bieten während dieser Sommertage Unterkünfte an, auf diese Art haben sich in den zurückliegenden Jahren gute Kontakte und Freundschaften entwickelt. In der Samtgemeinde ist der Verein Brücken bauen e.V. federführend an Planung und Durchführung der Austausche beteiligt. Aufgrund der Corona-Einschränkungen war das allerdings zwei Jahre lang nicht möglich.
In diesem Sommer konnte endlich wieder durchgestartet werden. Nachdem eine Delegation aus der Samtgemeinde im Juli in Ruma war, kam jetzt eine Gruppe aus Serbien hierher. 25 junge Menschen zwischen 14 und 26 Jahren verbringen mit ihren beiden Betreuerinnen neun Tage in der Samtgemeinde. Hier kümmern sich vor allem Mitglieder des Vereins Brücken bauen um die Schülerinnen und Studentinnen, die ein abwechslungsreiches Programm erleben. Initiator und Mitorganisator von Anfang an ist Zeljko Dragic, der mit seiner Familie seit Jahren in der Samtgemeinde wohnt und der als sprachgewandter Dolmetscher auch diese Gruppe bei allen Ausflügen und Unternehmungen begleitet.
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Ein Besuch im Rathaus der Samtgemeinde stand in diesen Tagen auch auf dem Programm, Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke empfing die serbischen Gäste im historischen Franz-Hecker-Saal. Zwei große Melonen und frisches Sonnenblumenöl aus Ruma erhielt er als Gastgeschenke, bevor ein angeregter Austausch folgte. Schulsituationen und Fachkräftemangel, den es übrigens auch in Ruma gibt, waren dabei ebenso Themen wie Freizeitinteressen und Sport.
Während ihres Aufenthaltes erkunden die jungen Serben die Samtgemeinde zum Teil per Fahrrad, ein Ausflug zum Alfsee ist gerade bei den heißen Temperaturen sehr willkommen. Kontakte gibt es auch zu deutschen Jugendlichen, so haben alle gemeinsam an einem Seminar mit Michael Steinkamp von „Europa direkt“ teilgenommen.
Gemeinsame Ausflüge nach Osnabrück standen in diesen Tagen gleichfalls auf dem Programm, ein Zoobesuch und natürlich ein Stadtbummel gehörten dazu, aber auch ein Besuch der Synagoge und der jüdischen Gemeinde in Osnabrück. Beeindruckt waren die jungen Serben auch von der Friedensbaracke „Baracke 35“, in der die Unterbringung serbischer Kriegsgefangener während des zweiten Weltkriegs im damaligen Lager Eversheide dokumentiert ist.
Zum Abschluss des Aufenthaltes in der Samtgemeinde hat der Verein „Brücken bauen“ auf dem Hof Dragic ein gemeinsames Abschiedsfest für serbische und deutsche Jugendliche sowie die Gasteltern organisiert.
Für die jungen Serben ist der Besuch in Niedersachsen damit allerdings noch nicht beendet. Ein dreitägiger Aufenthalt in der Landeshauptstadt Hannover rundet die Sommerreise ab.
Text und Fotos: Samtgemeinde Bersenbrück