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17. Juli 2025   |   SGBSB

Hitzehelfende in der Samtgemeinde Bersenbrück werden geschult

Heiße Tage im Sommer sind keine Seltenheit und nehmen vor dem Hintergrund des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zu. Für viele Menschen stellen hohe Temperaturen eine besondere Belastung dar – in der subjektiven Empfindung wie auch als massives gesundheitliches Problem. In besonders heißen Jahren fallen in Deutschland mehr Menschen der Hitze zum Opfer als dem Verkehr, belegt die Statistik.

Die Samtgemeinde Bersenbrück möchte ihre Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit Hitzewellen unterstützen und bildet dafür Hitzehelfende aus, die sowohl aktiv als auch vorbeugend tätig werden.

Dazu arbeitet die Samtgemeinde eng mit dem Landkreis Osnabrück zusammen, der selber eine Hitzeschutztelefon an den Start bringt.

Außerdem hat Timo Kluttig, Hitzebeauftragter des Landkreises, in der Samtgemeinde eine Schulung für Hitzehelfende durchgeführt, zu denen unter anderem Seniorenvertretende und Mitarbeitende der Dorf- und Bürgertreffs gehören. „Es gibt zwar Überschneidungen mit den Infos des Hitzetelefons, aber die Hitzehelfenden in der Samtgemeinde Bersenbrück kennen diese Region genauer und können daher gezieltere Tipps für den Hitzeschutz anbieten“, nennt Timo Kluttig die Vorteile.

Die Hitzehelfenden vor Ort können direkt auf Menschen zu gehen, die bei großer Hitze besonders anfällig sind. Dazu gehören vor allem ältere Menschen, möglicherweise aber auch Schwangere oder andere Personen, die vielleicht in Dachwohnungen besonders unter hohen Temperaturen leiden.

Im Gleichstellungsbericht der Bundesregierung steht übrigens, dass die gesundheitlichen Negativfolgen von Hitzephasen Frauen mehr treffen und belasten als Männer. Zum einen reagieren sie vielfach sensitiver auf Hitzestress als Männer, zum anderen arbeiten sie häufiger in Berufsfeldern, die bei extremer Hitze besonders belastend sind. Darauf verweist Maike Korfage, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Bersenbrück.

Fachliche Expertise gab es bei der Hitzeschulung zudem von Dr. Thomas Lob-Corzilius, der Allgemeinmediziner ist Mitglied in der Allianz Klimawandel und Gesundheit. Er gab Tipps und Hinweise zum richtigen Verhalten bei Hitzeproblemen aus medizinischer Sicht. Dehydrierung oder Hitzschlag können sogar lebensbedrohlich werden.

Viel Trinken, leichte Kleidung, sinnvolles Lüften, das Aufsuchen kühler Räume sind den meisten Menschen als grundsätzliche Maßnahmen bei hohen Temperaturen bekannt. Dennoch gibt es immer wieder Situationen, wo dies nicht beachtet wird und man zunehmend erschöpft in die Tageshitze hineingleitet. Dann kann eine anteilnehmende Nachfrage oder ein kurzer Anruf zum persönlichen Wohlbefinden genügen, quasi als Hilfe zur Selbsthilfe. Auch das ist eine wichtige Aufgabe für die Hitzehelfenden.

Das kann jede und jeder natürlich auch unabhängig von den Hitzehelfenden im privaten oder nachbarschaftlichen Umfeld machen: An besonders heißen Tagen bei alten, schwachen oder anfälligen Menschen einfach mal nachfragen, ob es ihnen gut geht.

Text und Foto: Samtgemeinde Bersenbrück