Kamishibai-Geschichten werden auch in Kitas präsentiert
Mit „Der Käseberg“ zieht eine neue Bildergeschichte in die Bibliothek im Medienforum ein. Sabine Meyer vom Erzähltheater in Osnabrück brachte die handgezeichneten Bilder zur Fuchs-Gans-Käse-Geschichte nach Bersenbrück und erklärte auch den historischen Hintergrund mit regionalem Bezug.
Die Bilder dieser Geschichte werden in einem Kamishibai präsentiert, dazu spricht die Erzählerin. Ein Kamishibai ist ein aus Japan stammendes Papiertheater oder ein Märchenbilderschaukasten. Besonders Kinder sind davon begeistert. In der Bibliothek im Medienforum kann ein Kamishibai ausgeliehen werden. Die Mitarbeiterinnen gehen damit aber auch gerne selber in die Kitas der Samtgemeinde, um dort Märchen auf diese anschauliche Art zu präsentieren, erklärt Andrea Kröger, Mitarbeiterin der Bibliothek.
Mit dem „Käseberg“ gibt es jetzt eine weitere Geschichte im Repertoire der Bibliothek, noch dazu eine mit regionalem Bezug in der Reihe „Osnabrücker Landgeschichten“, wie Sabine Meyer erläutert.
Die Bildergeschichte von Herrn Fuchs, Frau Gans und sehr viel Käse beruht auf der Sage vom verschwundenen Käseberg in Talge. Übrigens gibt es in diesem Bersenbrücker Ortsteil noch heute die „Käsebergstraße“.
Sabine Meyer hat die alte Sage in ein neues Erzählkleid gesteckt, so wie schon andere Sagentexte und Sagenkomplexe aus der Region.
„Der kleine Ochse Oskar oder wie Osnabrück zu seinem Namen kam“, „Der große Grunzer und der lange Meckerer“ aus Vehrte sowie „Der Hasentanz“ aus Fürstenau sind weitere Bildergeschichten, welche Sabine Meyer im Rahmen eines vom Landkreis Osnabrück geförderten Projektes neu gestaltet und in kindergerechte Texte und Bilder gefasst hat.
„Die historisch überlieferten Sagentexte sind für Kinderohren oft zu sperrig“, erläutert sie ihr Vorgehen. „Aber die Geschichten hinter den Sagen sind so phantastisch, dass sie einfach weiter erzählt werden müssen.“
Die Bildergeschichten sind in Bibliotheken im Osnabrücker
Landkreis ausleihbar oder über das Erzähltheater Osnabrück erhältlich.
„Der Käseberg“ ist – in der Fassung von Sabine Meyer – eine Geschichte über Herrn Fuchs und Frau Gans, die einen Käseberg säen wollen, weil sie den alten Käseberg schon fast aufgegessen haben, so viele Löcher sind schon darin. Doch wie kann man Käse säen? Und was passiert, wenn jemand das Geheimnis um die gute Käsesaat ausplaudert? Eine spannende Geschichte, die nur für den Käse gut ausgeht.
Entstanden ist die historische Sage sicherlich nicht durch einen Käseberg, den man aufessen kann. Aber wie der Name weiß wohl heute niemand so genau. Ein weiteres Indiz für den regionalen Bezug ist neben der „Käsebergstraße“ auch der Name des Bauern Warnefeld in der Sage. Den Namen gibt es noch heute in Bersenbrück.
„Dieses Bilderprojekt dient dazu, Kindern Identifikationsmöglichkeiten mit ihrer eigenen Heimat, mit der regionalen Geschichte, zu geben“, fasst die Erzählerin die Beweggründe für ihr Engagement für die regionalen Sagen zusammen. „Wie wichtig es ist, den Bezug zu der eigenen Heimat zu stärken, ist in Zeiten, in denen Kinder tagtäglich Heimat verlieren, offensichtlich. Heimat zu erleben bedeutet auch Heimat zu bewahren“, so Meyer. „Und Heimat bewahren ist Friedensarbeit. Dort, wo ich meine Heimat habe, möchte ich in Frieden leben.“
„Wir geben dieser schönen Bildergeschichte gerne ein neues Zuhause in unserer Bibliothek“, freut sich Andrea Krüger. „Es ist schon etwas Besonderes, eine Bildergeschichte mit regionalem Bezug in der Ausleihe anbieten zu können.“
Wer die Bilder lieber in einem Film sehen will, der kann im digitalen Erzählformat „Das Märchenfenster“ des Erzähltheaters Osnabrück auf der Internetseite www.erzaehltheater-osnabrueck.de die Geschichte vom Käseberg auch als Trickfilm ansehen.
Weitere Informationen zu dem Projekt gibt das Erzähltheater Osnabrück gerne telefonisch unter 0541 580 43 85 oder per Mail an info@erzaehltheater-osnabrueck.de.
Text: Erzähltheater Osnabrück und Samtgemeinde Bersenbrück
Foto: Samtgemeinde Bersenbrück