Fünf Jahre Partnerschaft für Demokratie (PfD) in der Samtgemeinde Bersenbrück wurden an zwei Tagen kräftig gefeiert. – In der Aula der von Ravensberg-Schule, in der benachbarten Turnhalle, im nebenan liegenden Jugendbildungshaus, auf der Wiese vor dem Amtsgericht und komplett die Straße entlang bis zum Freibad war was los.
Den Festakt am Samstagabend eröffneten Mitarbeitende des Jugendbüros der Samtgemeinde mit einer originellen Besen-Percussion-Einlage. Leona Bienk, seit fünf Jahren Koordinatorin der Partnerschaft für Demokratie präsentierte dann im Dialog mit Bärbel Hedemann, die das Projekt auf Seiten der Verwaltung begleitet, die Entwicklung in dieser Zeit.
Trotz der dazwischenliegenden Coronajahre ist es den Initiatoren gelungen, viele Akteure, Vereine und Organisationen in den Demokratieprozess mit einzubeziehen. Mehr als 150 Projekte konnten unterstützt werden, die jährliche Interkulturelle Woche jeweils im Herbst machte dabei die starke Einbindung vieler Menschen und Gruppen besonders deutlich.
„Demokratie gehört zum Alltag wie das Shampoo zum Waschen. Wenn beides wegfiele, ginge es uns dreckig“, mit diesem drastischen Vergleich machte Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke die Wichtigkeit einer demokratischen Gesellschaft deutlich. Für Werner Lager als stellvertretender Landrat ist das „Demokratiefest und die dort gezeigte Gemeinschaft unterschiedlicher Kulturen ein klares Statement für Toleranz und gegen Hetze“. Bersenbrücks stellvertretende Bürgermeisterin Heike Menslage erklärte nachdrücklich: „Demokratie ist nicht selbstverständlich, sie ist anstrengend und fordert den persönlichen Einsatz von allen, aber dieser Einsatz lohnt sich.“
Die Wanderausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“ wurde ebenfalls an diesem Abend eröffnet, sie zeigt die historische Entwicklung über mehrere Jahrhunderte. Die Verbesserung der Beziehung zwischen russlanddeutschen Aussiedlern und der Aufnahmegesellschaft in der Samtgemeinde war von Beginn an ein Schwerpunkt in der PfD-Arbeit. Die geschichtlichen Informationen sind dafür hilfreich, auch für die hier bereits in zweiter oder dritter Generation Geborenen.
Mit Temperament und verblüffender Spontaneität zeigte die Truppe der Improtheater-Comedy-Show “Die Stereotypen” schließlich die Möglichkeiten interaktiver Demokratie im schnellen und vergnüglichen Wechselspiel mit dem Publikum.
Am Sonntag präsentierten sich dann die Aktiven aus fünf Jahren PfD mit ihren Ständen und vielen Aktionen. Sportangebote zum Mitmachen in der Turnhalle oder auf der Fläche vor dem Freibad und rund ums JuB, das engagierte Team des Jugendbüros zeigte dabei wie immer starke Präsenz.
Vor allem Kinder und Jugendliche nutzten die Angebote von Rappelkiste, Spielemobil, Kletterwand und anderen Mitmachmöglichkeiten wie den Breakdance-Workshop mit der Osnabrooklyn Crew.
Stände der evangelischen Jugend der Bonusgemeinde, der kfd Alfhausen, der Bersenbrücker Baptistengemeinde und andere luden zu Gesprächen und zur Inspiration ein. Das Sprachmobil und die Katholische Familienbildungsstätte, beide aus Osnabrück, stellten ihre aufsuchende Migrationsarbeit vor, das Zeltlager aus Ankum präsentierte sich ebenso wie der Partnerschaftsverein Tinténiac aus Bersenbrück und das Klimacafé aus Gehrde.
Der Bürgertreff und das Team Gemeinwesen der Samtgemeinde luden zum Basteln, Gedächtnistraining und Demenparcours ein, an den Ständen der beteiligten Kitas gab es Märchenlesungen, Glücksrand und das immer wieder beliebte Kinderschminken. An allen Ständen wurden Getränke und Leckereien angeboten, Waffeln, Crêpes, Burger, Kuchen und alkoholfreie Cocktails kamen besonders gut an.
In der Schulaula gab es außerdem eine Trommelreise für die ganz Kleinen, musikalische Darbietungen der Bersenbrücker Baptistengemeinde und einer ukrainischen Gesangsgruppe sowie kleinere Filmvorträge.
Draußen brachten die mitreißenden Trommel-Rhythmen der Gruppe Samba Landaya aus Badbergen gleich mehrmals am Sonntag karibisches Flair auf die Demokratiemeile, ein Augen- und Ohrenerlebnis.
Bunt und vielfältig war das Demokratiefest, ein fröhliches Miteinander vieler Menschen und Kulturen.
Nach dem Ende der jetzigen fünfjährigen Förderperiode steht die Antragstellung für eine weitere Projektphase an. Wenn das so klappt wie gewünscht, dauert der nächste Zeitraum für die Partnerschaft für Demokratie sogar acht Jahre.
Text und Fotos: Samtgemeinde Bersenbrück
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