Das grautrübe Nebelwetter am Antigewalttag passte thematisch zu den Negativerfahrungen vieler Frauen in von Gewalt geprägten Partnerschaften. Mit der orangefarbenen Fahne „NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ setzten an diesem Tag aber auch viele Frauen und Männer in der Samtgemeinde Bersenbrück ein deutliches Zeichen dagegen.
Die Gleichstellungsbeauftragte Maike Korfage und Sonja Wesselkamp, Seniorenbeauftragte und Koordinatorin im StoP-Projekt hatten die Aktionen rund um diesen Tag und seine Thematik initiiert und zusammen mit dem Arbeitskreis „Häusliche und Partnerschafts-Gewalt in der Samtgemeinde Bersenbrück“ organisiert. Der Arbeitskreis ist ein Fachgremium verschiedener Institutionen, dazu gehören Frauenhaus, Beratungsstellen, Polizei, Jugendamt, Verwaltung und andere.
So war eine Wanderausstellung mit dem Titel „Herzschlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird“ des Landeskriminalamtes Niedersachsen bereits im Vorfeld des Antigewalttages im Medienforum gezeigt worden. Die verschiedenen Akteure begleiteten während der Ausstellungswoche rund 200 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, der von-Ravensberg-Schule und der BBS sowie weitere Jugendliche aus Jugendgruppen in Bersenbrück, Alfhausen und Ankum beim interaktiven Rundgang. In direkten Gesprächen konnten so die gewonnen Eindrücke diskutiert und reflektiert werden.
Der Antigewalttag startete mit einem Frauenfrühstück im Bürgertreff Bersenbrück und Infos sowie Austausch zum StoP-Projekt. StoP steht für Stadtteile ohne Partnergewalt und ermutigt Nachbarschaften zur Sensibilität für betroffene Frauen und solidarische Aktivität gegen häusliche Gewalt.
Weiter ging es dann auf dem Marktplatz vor der Klosterpforte mit einem gemeinsamen Statement der Aktiven, welche die UN-Women-Fahne gegen Gewalt an Frauen hochalten – im tatsächlichen wie auch im übertragenen Wortsinn.

Nachmittags wurde am alten Friedhof an der St. Nikolaus-Kirche eine „Orange Bank“ aufgestellt. Dazu hatte die kfd Ankum eingeladen, welche die Anschaffung der Bank über die Gerd und Gertrud Billenkamp-Stiftung realisieren konnte. Eine „Orange Bank“ gibt es mittlerweile in vielen Städten deutschlandweit. Sie sind nicht nur Sitzgelegenheiten, sondern auch ein Statement im öffentlichen Raum gegen Gewalt an Frauen, um die immer noch starke Relevanz dieses Themas präsent zu halten – nicht nur am Antigewalttag.
Gewalt an Frauen und Mädchen, auch im häuslichen Bereich und Umfeld, ist für Betroffene schrecklicher Alltag. Gewalt von Partnern oder Expartnern hat dabei viele Gesichter.
Nicht nur am Antigewalttag, sondern rund ums Jahr gibt es für Frauen das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ – anonym, kostenlos und mehrsprachig, 08000 116 016 oder www.hilfetelefon.de . Auch für Männer gibt es ein solches Angebot, das Hilfetelefon „bei Gewalt an Männern“ – 08001239900 oder www.maennerhilfetelefon.de .
Text und Foto: Samtgemeinde Bersenbrück
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