Als sich nach Ende des 2. Weltkrieges, nicht zuletzt infolge der Landflucht und des Zustroms vieler Kriegsflüchtlinge die Einwohnerzahl unserer Gemeinde beträchtlich vergrößerte, wurde im Frühjahr 1952 mit dem Bau der Mariä-Himmelfahrtskirche begonnen.
Im Bereich nordöstlich der Pfarrkirche entstand zeitgleich die erste Siedlung im sogenannten Sternbusch.
Quadratmeterpreise von 1,- DM und emsige Eigenleistungen ermöglichten es den ersten Bauherren (Feldker, Overmöhle) ihre Häuser bereits 1954 zu beziehen. Im Jahre 1962 entstanden im Bereich der Wiesenstraße und der Bergstraße die ersten Neubauten.
Durch die Gemeindeordnungsnovelle von 1963 wurde zur, „Herstellung einer leistungsfähigeren Verwaltung im Bereich der Gemeinden“ das Institut der Samtgemeinden ausgebaut. Das niedersächsische Finanzausgleichsgesetz bot zur Bildung von Samtgemeinden finanzielle Anreize. Durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Basum-Sussum, Besten, Bockraden und Döthen entstand mit Wirkung vom l. Juli 1965 die Gemeinde Eggermühlen.
Die Entwicklung der Gemeinde Eggermühlen
Zügig schritt die Entwicklung voran. Im Jahre 1971 wurde ein weiteres Baugebiet mit 20 Bauplätzen im Bereich der Gartenstraße und der südliche Bereich der Bergstraße ausgeschrieben. Mitte der sechziger Jahre wurde der Bau einer Grundschule, der die Dorfschulen in Bockraden und Striekel ablösen sollte, erwogen. Als ursprünglicher Bauplatz war anfangs die Fläche an der Kreuzung Wittenporte/Bippener Straße im Gespräch. Um aber einen Ortskern zu schaffen, entschied man sich für den heutigen Standort.
Etwa zur gleichen Zeit stand die Zusammenlegung der Gemeinden Eggermühlen und Kettenkamp zu einer Gemeinde zur Diskussion (Eggerkamp oder Kettenmühlen). Nicht einmal zehn Jahre existierte die Samtgemeinde Eggermühlen. Eine weitere Verwaltungs- und Gebietsreform trat am l. Juli 1972 in Kraft. Der Altkreis Bersenbrück wurde aufgelöst, es entstand der Großkreis Osnabrück. Im gleichen Atemzug wurde aus den Gemeinden Ankum, Alfhausen, Eggermühlen, Gehrde, Kettenkamp, Rieste und der Stadt Bersenbrück die Samtgemeinde Bersenbrück gebildet.
Eggermühlen wuchs weiter. Das Baugebiet Hammerstraße entstand 1976. Bereits vier Jahre später wurden 22 Bauparzellen im Bereich der Buchenallee ausgewiesen. Wiederum vier Jahre danach konnte im Westen Eggermühlens mit der Bebauung, ,Am Röselberg“ begonnen werden. Ein weiterer Bauboom setzte 1991 ein. Der „Wohnpark l am Friesenweg“ mit 35 Plätzen wurde ausgewiesen und innerhalb weniger Jahre fast vollständig bebaut. Die rege Bautätigkeit setzte sich am Friesenweg mit dem „Wohnpark II am Friesenweg“ fort. Im Jahre 2002 fand der Endausbau des Wohngebietes „Am Bramberg“ statt. 44 Eigenheimbesitzer fanden hier ein neues Zuhause. Derzeit entsteht ein weiteres Baugebiet „Hinterm Schultenhof“ mit 33 Baugrundstücken, die ab Mai 2008 bebaut werden können.
Basum-Sussum
Die ältesten Ansiedlungen in Basum-Sussum bestanden vermutlich aus vier Höfen in Basum und zwei Höfen in Sussum. Es handelt sich dabei um Vollerben, zu denen sich nach 1200 zwei Markkötter in Basum, ein Erbkötter und acht Markkötter in Sussum gesellten. Die im Güterregister des Grafen von Dale aufgeführten Höfe gehörten zur Gruppe der Vollerben. Es ist jedoch nicht bekannt, welcher Hof es war, der in Basum 4 Malter Roggen, 3 Malter Malz und 3 Widder, und in Sussum l Malter Roggen an den Grafen von Dale abzuliefern hatte.
Ebensowenig geklärt ist, um welche Höfe es sich im Verzeichnis der bischöflichen Tafelgüter aus dem Jahre 1240 handelt, die aus Basum-Sussum dem Oberhof des Meiers zu Farwick in Nortrup und dem Haupthof des Schulte zu Rüssel unterstellt waren. Im Lehnsregister von 1350 werden mehrere Höfe in Basum als Besitz der bischöflichen Lehnsmannen Johann de Anchem, Lambert Bode und Nikolaus de Becrode bezeichnet.
Nach dem bischöflichen Lehnregister von 1556 war ,,Albert dejunge zu Suseren“ belehnt „uf gemeinen Lehentage mit einem Erbe gennant zum Timmerhause im Kerspel to Anckum Bauerschaft Susseren“. Basum-Sussum zählte im Dezember 1968 411 Einwohner auf einer Fläche von 695 Hektar. 79 Einwohner zählt die Bauerschaft Sussum 1994. Im Ortskern Eggermühlen waren am l. Februar 1994 879 Einwohner verzeichnet.
Besten
Die Bauerschaft Besten wird erstmals im Jahre 886 in den Einkommensbüchern des Klosters Werden an der Ruhr als Bieston genannt. Aufgrund dieser ersten urkundlichen Erwähnung wurde 1986 das 1100jährige Bestehen gefeiert. Schon 1490 werden in Besten 13 Viehschatzpflichtige genannt. Beachtliche 179 Einwohner zählte man 1722. Zu diesem Zeitpunkt waren 9 Höfe (Hermann Dückinghaus, Otto zu Besten, Dirk zu Krevinghausen, Johann zu Krevinghausen, Otto Bröring, Tobbe zu Gerlich, Otto zu Stiekel, Wameke zu Striekel) registriert. Die Gemeinde Besten umfasst eine Fläche von 738 Hektar. Über 217 Einwohner verfügte die Bauerschaft im Jahr 1968. Heute leben 169 Personen in Besten.
Döthen
Als ,,Theotenen“ (rauschen – heulen) wird Döthen in einer Urkundenabschrift aus dem Jahre 1224 erstmals erwähnt. Für die altsächsische Zeit werden in Döthen vier bis fünf Höfe angenommen. Im Viehschatzregister des Jahres 1490 sind für die Bauerschaft Döthen folgende acht Höfe verzeichnet: Gerdt Schulte to Döten, Rembert to Döten, Lübbeke to Döten, Tebbe to Döten, Humbert, Wibbolt to Stottenhusen, Bernd to Stottenhusen und Switert to eyge. Alle Höfe werden auch 1722 noch genannt.
Mit 179 Einwohnern gemäß einer Volkszählung aus dem Jahre 1939 war Döthen eine der kleinsten der insgesamt 4218 Gemeinden in Niedersachsen. Döthen zählte 165 Einwohner im Jahre 1994. Das Gemeindegebiet umfasst eine Größe von 430 Hektar.
Bockraden
In einer Übertragungsurkunde des Bischofs Arnold wird Bockraden im Jahre 1177 erstmals als, „Bocrothe“ urkundlich erwähnt.
Vermutlicher Stammsitz des Rittergeschlechts von Bockraden war der Schultenhof. Seine Inhaber stiegen aus dem Bauernstande zu Dienstmannes des Grafen von Dale auf und nannten sich fortan, gemäß ihres Herkunftsortes, von Bockraden. Schon 1248 gehört Gieselbert von Bocrothe der bischöflichen Dienstmannschaft sowie der Quakenbrücker Burgmannschaft an. Anfang des 15. Jahrhunderts wird Otto von Bockraden als Besitzer der Wehlburg genannt.
Im Viehschatzregister des Jahres 1458 werden in Bockraden 6 Vollerben genannt: Johan de Schulte to Bocraden, de Ratte to Bocraden, Rolef to Bocraden, Robben Gerd, Wolteke Eye und Switert to Bocraden.
Bereits im Jahre 1874 bestand in Bockraden ein Standesamt auf dem Hofe Robke. 1936 löste Josef Kamlage aus Eggermühlen den Standesbeamten Hermann Robke ab. Clemens Backhaus bekleidete von 1960 bis 1972 dieses Amt.
252 Einwohner wurden hier 1968 verzeichnet. 201 Personen sind heute in Bockraden beheimatet. Mit einer Größe von 870 Hektar ist Bockraden der flächenmäßig größte Ortsteil der Gemeinde Eggermühlen.