Frauen und Familien in Bramsche oder einer der Samtgemeinden Artland, Bersenbrück, Fürstenau oder Neuenkirchen, die nach der Geburt ohne Hebammenbetreuung sind, können jetzt über ein neues Projekt dennoch Hebammenhilfe in Anspruch nehmen.
Zu einem Treffen hatte der Sozialdienst katholischer Frauen Osnabrück Stadt und Landkreis e.V. weitere Unterstützer, Mitwirkende und Hebammen in das Bersenbrücker Rathaus eingeladen. Sie alle informierten sich zum Projektstart der „Hebammenversorgung im nördlichen Osnabrücker Land“ über die begonnene Arbeit und nutzten das Treffen für einen intensiven Austausch.
Michael Wernke, Bürgermeister der Samtgemeinde Bersenbrück, begrüßte die Gäste und freute sich über diese ungewöhnliche zweijährige Startprojekt des EU-Förderprogramms LEADER. „Die Not der Schwangeren im Nordkreis, eine Hebamme zu finden, ist uns im SkF durch die Trägerschaft der Hebammenzentrale nur zu gut bekannt“, berichtet Birgit Ottens von der Geschäftsführung des SkF.
Im Kontakt mit Reinhold Heidemann, Fachdienstleiter der Samtgemeinde Bersenbrück, stellte sich Anfang 2022 schnell heraus, dass die Entwicklung einer Projektidee mit dem Ziel der verbesserten Hebammenversorgung positive Resonanz hervorrief.
Bis zur Bewilligung des Projektes durch das Regionalamt für Landesentwicklung waren noch einige Hürden zu nehmen und vor allem finanzielle Mittel einzuwerben. Gefördert wird das zweijährige Projekt der Hebammenversorgung nun aus EU-Mitteln im Rahmen der Leader-Region sowie durch Beiträge der beteiligten Kommunen, der Bürgerstiftung Bersenbrück, der KSK-Stiftung Bersenbrück und der Stadtstiftung Quakenbrück.
Die geforderten Eigenmittel konnte der SkF durch eingeworbene Spenden einbringen.
“So konnten wir dann Mitte August starten“ erzählt die Hebamme Katrin Wesselmann, die bereits seit 2021 die Hebammenzentrale des SkF für Stadt und Landkreis Osnabrück als Koordinatorin leitet.
Seit Anfang September wurde zudem eine Hotline freigeschaltet, die werktäglich von 9 – 12 Uhr erreichbar ist.
Über diese Hotline ist auch die Vermittlung einzelner Hausbesuche möglich. „In der Theorie haben alle Frauen Anspruch auf eine Hebammenhilfe nach der Geburt. Da durch den Hebammenmangel aber häufig nicht allen Frauen diese feste Begleitung durch eine Hebamme zukommt, kann über das Projekt bei konkretem Bedarf bei Unsicherheiten und Fragen zumindest ein Hausbesuch in der Familie vereinbart werden“ erklärt Kathrin Wesselmann.
„Auch interessierte Hebammen die sich dem Projekt anschließen oder die Arbeit als freiberufliche Hebamme neu oder wieder aufnehmen möchten, können sich noch melden“, wirbt Koordinatorin Wesselmann weiter für das SkF-Projekt.
Die Niederlassungsförderung für Hebammen ist zudem ein weiterer Baustein des Projektes.
Auch Michael Bürgel, Bürgermeister der Samtgemeinde Artland und Heiner Pahlmann, Bürgermeister der Stadt Bramsche zeigten sich beeindruckt von der Projektidee und wünschten dem Projektteam Erfolg im Bemühen um die Verbesserung der Hebammenversorgung im Nordkreis.
Text und Foto: SkF