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Solar Butterfly begeistert in Bersenbrück

Rund 200 Schülerinnen und Schüler informierten sich rund um den Solar Butterfly.

200 Schülerinnen und Schüler testen sich beim Wissensparcours

Der aus der Schweiz kommende Solar Butterfly war schon ein besonderer Hingucker vor der Klosterpforte in Bersenbrück. Schülerinnen und Schüler waren von ihm vormittgas ebenso begeistert wie die Expertenrunde, die sich dort nachmittags zur Diskussion traf.

Genug Raum hatte der Solar Butterfly auf dem Marktplatz in Bersenbrück, um seine Solarflügel auszubreiten und sich von seiner Kokongestalt als mobiler und kompakter Fahrzeuganhänger in einen auffälligen bunten Schmetterling zu verwandeln, der im Kern ein energetisch autarkes Tiny House beinhaltet. Gezogen wird der Solar Butterfly von einem Elektroauto, das rund 250 Kilometer am Tag schafft. So kommt der Schmetterling von Ort zu Ort, im Mai ist er in der Schweiz gestartet. Vier Jahre lang soll die Reise rund um die Welt gehen, zu den 17 Stationen in Deutschland gehörte jetzt auch Bersenbrück.

Aus der Drohnen-Perspektive ließen sich die aufgeklappten Solarflügel besonders gut erkennen.

Klimafreundlich und CO2-neutral reisen und vor Ort Energie-autark wohnen und arbeiten, ist Teil der Botschaft, die das Team des Solar Butterfly praktisch vermitteln möchte, erläuterte Teamleiter Stefan Kratz. Das Innere des Tiny House lässt sich je nach Bedarf mit wenigen Handgriffen in Wohn- oder Schlafzimmer umbauen, die von den Team-Mitgliedern auf ihrer Reise auch genutzt werden. Küche und Badezimmer sind gleichfalls vorhanden, Strom und Warmwasser werden über die Solarzellen auf den 80 Quadratmetern der aufgeklappten Seitenwände gewonnen, die an Schmetterlingsflügel erinnern.

Während der Präsentation in Bersenbrück ist das Innere des wandlungsfähigen Tiny House erneut umgebaut worden und stellte jetzt einen geräumigen Interview und Medienraum dar. Der kann in kleinen Gruppen auch besichtigt werden, was vor allem die rund 200 Schülerinnen und Schüler nutzten, die zum Solar Butterfly kamen. Eine Klasse sogar von der IGS in Osnabrück. Je ein Team-Mitglied informierte die jeweiligen Schülergruppen über die Intention des Solar Butterfly und über die Notwendigkeit von Klimaschutz für die Mobilität von morgen.

Auch auf dem Wissensparcours wurde diskutiert.

Direkt neben dem mit Sonnenenergie betriebenen Schmetterling gab es einen umfangreichen Wissensparcours, an dem die Schülerinnen ihre Kenntnisse testen konnten. Tatsächlich waren alle mit Interesse und Ausdauer dabei und nutzten auch die Chance, das Team mit vielen Fragen zu löchern, die bereitwillig beantwortet wurden. Ebenfalls mit dabei war Tanja Kalmlage, Klimaschutzmanagerin der Samtgemeinde, die den Solar Butterfly in Zusammenarbeit mit dem Landkreis nach Bersenbrück geholt hatte.

Der Schweizer Solarpionier Louis Palmer hat vor 15 Jahren als erster Mensch die Welt mit einem Solarmobil umrundet, auf seine Initiative geht die Arbeit der Hochschule in Luzern zurück, die das Gefährt entwickelt hat. Das Tiny House wird zum größten Teil aus sehr leichtem und neuartigem Ozean-Kunststoff hergestellt. Dieser besteht aus recycelten PET-Flaschen, welche aus dem Meer gefischt wurden. Der Solar Butterfly ist autark funktionstüchtig. Dies beinhaltet auch die Wasserversorgung: Das Wasser wird auf dem Dach eingesammelt und mit Solarstrom zu Trinkwasser verarbeitet und für Bad und Küche aufgewärmt. 

Nach der Diskussion gab es Schweizer Bionudeln für die Teilnehmenden: Christian Klütsch, Michael Wernke, Anna Kebschull, Stefan Kratz, Klemens Kalverkamp und Johannes Hinkamp.

Nachmittags wurden die Klimaschutzaspekte von regionalen Experten thematisiert. Unter der Moderation von Stefan Kratz diskutierten Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke, Bersenbrücks Bürgermeister Christian Klütsch und Landrätin Anna Kebschull die Relevanz von neuen Technologien für maximale Energiegewinnung bei minimaler Klimabelastung. Im Landkreis Osnabrück ist der Standort Bersenbrück ein Vorzeigeort durch die bereits seit vielen Jahren erfolgreich von Johanes Hinkamp betriebene Biogasanlage und das daran gekoppelte Nahwärmenetz, durch das in der Stadt Freibad, Schulen, Amtsgericht und weitere Gebäude beheizt werden. Hinkamp erläuterte seine Anlage und auch seine weiteren Pläne in Richtung Biogasversorgung.

Ebenfalls mit dabei war Klemens Kalverkamp aus Rieste, in dessen Unternehmen Nexat ein neuartiges Wechselträgerfahrzeug produziert wird, das mit Wasserstoff betriebenem Traktor in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann. Einig war man sich bei der Diskussion, dass es noch viel technisches Potential gibt, das in Punkto Klimaschutz entwickelt werden kann. Ebenso deutlich wurde aber auch, dass die Zeit drängt und Lösungen schnell entwickelt werden müssen.

Text und Fotos: Samtgemeinde Bersenbrück

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